Von nun an plaudern Willy und Lilly jeden Tag mit dem kleinen Bäumchen, das noch gar keine Rinde hat, aber immer größer und grüner wird. Dann kriechen und fliegen sie weiter zu ihrem Lieblingsplatz, dem riesigen Apfelbaum.
In seinem Schatten beobachten sie die anderen Tiere: die schwarz glänzenden Holzbienen, die über den roten Wiesenklee krabbeln und in einer Glockenblume verschwinden, die großen Schmetterlinge und die samtig-grauen Apfelwickler, die in der Abenddämmerung um den Baum flattern.
Manchmal kriechen zwei uralte Weinbergschnecken vorbei.
„Wir beide sind beides, Mann und Frau“, erzählen die
Schnecken schmatzend, „und wir haben unser Haus
immer mit dabei.“
„Siehst du“, grinst Willy. „Man kann eben doch beides
gleichzeitig sein, Mädchen und Junge!“
„Dafür hab ich mich mal verwandelt“, erzählt Lilly stolz. „Ich war früher eine Larve.“
„Was ist das denn?“, brummt Willy. Immer will Lilly was Besseres sein. Das nervt!
„So was wie ein Käfer“, erklärt Lilly.
Dann erzählt sie von früher. Als Larve lebte Lilly meistens unter Wasser und manchmal sogar im Sand am Grund des Teichs. Dort war es schön kühl und gemütlich.
„Wie in meiner Höhle!“, sagt Willy. „Wieso bist du weg?“